Hoodoo (Magie)

Hoodoo [sprich hudu] ist eine religiöse Lehre mit magischen Ritualen, die sich in ländlichen Südstaaten der Vereinigten Staaten unter der afroamerikanischen Bevölkerung entwickelte. Hoodoo verbindet Elemente afrikanischer und indianischer Magie miteinander, nahm aber auch andere, etwa europäische Einflüsse auf.

Hoodoo-Anhänger glauben, viele Situationen des täglichen Lebens mit Hilfe übernatürlicher Kräfte beeinflussen zu können. Zu den Hoodoo-Praktiken zählen z. B. Weissagungen, Verwünschungen, die Behandlung von Krankheiten sowie Amulette bzw. Talismane, die gegen Unheil schützen oder Glück bringen sollen.

Oft werden Hoodoo und Voodoo als Synonyme angesehen, und beide Begriffe haben möglicherweise auch eine gemeinsame Etymologie. Obwohl beide Praktiken gemeinsame Elemente aufweisen, sind sie doch verschieden. Hoodoo ist wohl vom Voodoo beeinflusst, ist jedoch im Unterschied dazu keine etablierte Religion mit festen Strukturen. Hoodoo ist ein magischer Kult ohne konkreten religiösen Hintergrund, während Voodoo katholische Einflüsse aufweist (so werden etwa katholische Heilige mit afrikanischen Gottheiten identifiziert). Beim Hoodoo wurden Anschauungen und Kultpraktiken der in der Umgebung vorherrschenden Religion aufgenommen.[1] Dazu gehört der Spiritismus, wie er im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten aufkam.[2]

Die Bibel gilt im Hoodoo als großes Zauberbuch, besonders Mose wird als machtvoller Beschwörer betrachtet. Die Schöpfung der Welt durch Gottes Wort gilt dem Hoodoo als erstes und höchstes Zauberwerk. Eine verbreitete bibelbezogene Praxis ist etwa, einen Psalm als Abwehrzauber gegen Feinde einzusetzen, indem eine Bibel auf der entsprechenden Seite geöffnet und in einer bestimmten Himmelsrichtung aufgestellt wird.

Eine bekannte Hoodoo-Praktik ist das Tragen eines Mojos, eines Stoffbeutels, der unter der Kleidung versteckt getragen wird und mit magischen Zutaten gefüllt ist. Ein Mojo schützt vor Unheil oder bringt Glück, etwa beim Spiel oder in der Liebe.

  1. Zora Hurston, 1931, S. 318
  2. David C. Estes: “Hoodoo? God Do”: African American Women and Contested Spirituality in the Spiritual Churches of New Orleans. In: Elizabeth Reis (Hrsg.): Spellbound: Women and Witchcraft in America. (1998) SR Books, Oxford 2004, S. 161.

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